Weltweit gibt es mehrere 1000 Mottenarten, wenn man die verschiedenen Zünslerarten mitzählt. Dies ist insofern von Belang, als unter anderem die wichtigsten Lebensmittelmotten, nämlich die Dörrobstmotte, die Mehlmotte und der Mehlzünsler, dazu gehören.

Die verbreitetsten Motten, die Ihnen das Leben schwer machen können, haben wir Ihnen hier einmal vorgestellt:

Welches sind die häufigsten Mottenarten?

Die am häufigsten vorkommenden Mottenarten sind:

  1. die Kleidermotte
  2. die Dörrobstmotte, auch Hausmotte genannt
  3. die Mehlmotte
  4. der Mehlzünsler (selten)

Man unterscheidet der Einfachheit halber zwischen Kleidermotten (Nr.1) und Lebensmittelmotten (Nr. 2-4).

Die Kleidermotte

Die Kleidermotte oder Textilmotte, wie sie auch genannt wird, ist kleiner als die Dörrobstmotte.
Kleidermotten haben eine Flügelspannweite von 10-15 mm und der Körper ist etwa 6-9 mm lang. Die Flügelfarbe variiert zwischen hellgelb, Cremefarben bis hin zu dunkelbraun glänzen.
Manchmal befällt die Kleidermotte auch Teppiche, wenn diese Tierhaare enthalten. Aus diesem Grund wird sie dann auch Teppichmotte genannt, obwohl es trotzdem die Kleidermotte ist.

Kleidermotten kommen übrigens auch in der freien Natur vor. Die Larven der Motten leben in Vogelnestern und Bauten, bzw. Nestern von Säugetieren. Die Mottenlarven benötigen das Protein Keratin, welches in Tierhaaren, wie z.B. Fellen, Pelzen oder tierischer Wolle enthalten ist.

Die Weibchen der erwachsenen Motten legen in menschlichen Behausungen oder Lagerräumen (z.B. Teppichfabriken oder Polsterwerkstätten) ihre Eier auf Polster, Teppiche mit einem Anteil an Tierhaaren, Wollstoffen oder Federn ab.

Die Larven schlüpfen meist nach 12-14 Tagen und ernähren sich von den Stoffen, auf denen sie geschlüpft sind. Nahrungsquelle ist hierbei das Protein Keratin, welches in diesen Stoffen enthalten ist. In Folge der Nahrungsaufnahme der Motte entstehen also die typischen Schäden, wie Löcher in Textilien, Teppichen oder Polstern.

Die erwachsene Motte, die nach etwa zwei Monaten bis hin zu mehreren Monaten aus der Larve entsteht, frisst selbst nicht mehr. Sie lebt nur noch für die Fortpflanzung.

Lesen Sie in unserem großen Artikel „Schritt für Schritt gegen Kleidermotten“, wie Sie Kleidermotten in wenigen Schritten mit Schlupfwespen bekämpfen können.

Die Lebensmittelmotten

Allgemein werden verschiedene Mottenarten zu den Lebensmittelmotten gezählt. Nachfolgend wollen wir Ihnen die drei am häufigsten in Deutschlands Haushalten vorkommenden Lebensmittelmotten vorstellen.

Die Dörrobstmotte

Die Dörrobstmotte, die auch Hausmotte genannt wird, ist größer als die Kleidermotte. Sie gehört zur Mottenart der Zünsler. Die Flügelspannweite reicht von 13 mm bis 20 mm und die Körperlänge variiert entsprechend von 4-10 mm. Der vordere Teil der Flügel ist hellgrau bis hin zu gelblich gefärbt. Der hintere Teil hat eine kupferrote Farbe, wobei diese heller oder dunkler gefärbt sein kann.

Die ausgewachsenen Motten leben nur rund zwei Wochen und die befruchteten Weibchen legen bis zu 300 Eier. Innerhalb weniger Tage schlüpfen die Raupen und machen sich auf die Suche nach Nahrung. Während ihrer Entwicklung fressen sie so viel, dass sie von einer Größe von nicht einmal einem halben Millimeter auf bis zu 17 mm länger heranwachsen können. Dabei häuten sie sich drei- bis fünfmal.

Zur Nahrungsaufnahme ist die Larve der Dörrobstmotte nicht besonders wählerisch. Sie fressen jede Art von Getreideprodukten (Mehl, Brot, Plätzchen, etc.), Nudeln, Hülsenfrüchte, Nüsse, Gewürze, Tee und Kaffee und natürlich auch Dörrobst. Von letzterem stammt übrigens der Name der Dörrobstmotte.

Zur Verpuppung suchen sie sich Verstecke abseits der Nahrung und nach mindestens 32 Tagen (bei optimaler Entwicklung) schlüpft die nächste erwachsene Motte aus der Puppe. Mehrere Generationen Nachwuchs pro Jahr sind bei guten Bedingungen durchaus möglich.

Lesen Sie in unserem Artikel, wie sie in zwei Schritten die Hausmotte / Dörrobstmotte bekämpfen können.

gemahlenes Mehl und Ähren
Foto: Timmary / depositphotos.com

Die Mehlmotte

Die Mehlmotte gehört ebenfalls zur Mottenart der Zünsler und ist mit einer Flügelspannweite von 20-25 mm der größte Vorratsschädling. Die Körperlänge beträgt 10-14 mm. Die Flügel sind gräulich wie Blei gefärbt und weisen eine interessante Musterung mit gezackten Querlinien und einer grauen Randlinie auf.

Bei guten Bedingungen, also ca. 30 °C, schlüpfen die ersten Raupen nach rund vier Tagen aus den Eiern. Dabei ist sie weniger als 1 mm lang. Sie durchläuft sechs Raupenstadien und ist ausgewachsen 11-13 mm lang. Wenn nach der die Falter schlüpfen, so dauert es nur kurze Zeit bis zur Paarung. Unter optimalen Bedingungen kann das Weibchen bereits nach 48 Stunden Ablage bereit sein. Die Mehlmotte ist hauptsächlich im Sommer, von Juli bis Oktober, anzutreffen. Bei guten Bedingungen können sich 3-4 Generationen entwickeln.

Mehlmotten ernähren sich, wie der Name schon sagt, von Mehl. Weitere Lebensmittel oder gar Wasser benötigt sie nicht. Trotzdem kann sie sich auch von Teigwaren, wie zum Beispiel Nudeln, und auch von Getreidekörnern (zum Beispiel Mais) ernähren.

Wichtig zu wissen ist, dass die Larve der Mehlmotte, insbesondere bei der maschinellen Verarbeitung von Mehl großen Schaden anrichten kann. In der Küche oder Vorratskammer sind schnell sämtliche Getreidearten und auch andere Lebensmittel überfallen und verdorben.

Mehlmotten können mehrere Hundert Meter weit kriechen, sich durch Folien- und Papierverpackungen durchbeißen und sich sogar durch Gewinde von Schraubverschlüssen hindurchquetschen.

Wir haben einen Artikel für Sie, mit dessen Hilfe sie die Mehlmotte in zwei Schritten bekämpfen können.

Der Mehlzünsler

Der Mehlzünsler ist weltweit verbreitet, woran der Mensch selbst Schuld hat. Trotzdem diese Mottenart nur von geringer Bedeutung, wenn man die Häufigkeit des Auftretens im Haushalt oder im Gewerbe betrachtet.

Mit einer Flügelspannweite von 18-30 mm ist der Mehlzünsler recht groß. Die Vorderflügel sind in drei Felder eingeteilt, die jeweils von einer weißen Querlinie getrennt werden. Die beiden äußeren Teile sind dunkelbraun, das mittlere Teil ist hellbraun. Die Hinterflügel sind hellgrau bis grau.

Die Larven des Mehlzünslers fressen hauptsächlich Körner, seltener getrocknete Pflanzenteile. Auch Kot und Kadaver werden gefressen.

Der Mehlzünsler findet sich vor allen Dingen in Gewerbebetrieben, die Mehl oder andere Körner verarbeiten. Dies sind zum Beispiel Mühlen, Getreidelager oder Bäckereien. Darüber hinaus siedeln sie sich auch gerne dort an, wo Futtermittel auf Körnerbasis oder Getreidebasis gelagert werden. So zum Beispiel in Tierstellen oder Haushalten.

Lesen Sie, wie Sie ganz einfach in zwei Schritten den Mehlzünsler bekämpfen können.

 

Weitere, seltenere Lebensmittelmotten

Nur selten verirren sich andere als die vorgenannten Lebensmittelmotten in die Küche. Meist kommen diese aus der Landwirtschaft oder Natur. Der guten Ordnung halber möchten wir aber auch diese Mottenarten hier nennen.

Die Getreidemotte

Die Getreidemotte ist den Palpenmotten zugehörig und eine der kleinsten Mottenarten. Der Körper wird gerade einmal fünf bis acht Millimeter lang und die Flügelspannweite variiert von zwölf bis 16 Millimeter, in etwa proportional zur Körpergröße. Die Getreidemotte hat eine gelblich braune Farbe und schimmert leicht silbern. Die Unterseite der Getreidemotte ist bräunlich gefärbt.

Fortpflanzung der Getreidemotte

Die Weibchen legen ihre nur 0,5 Millimeter großen Eier einzeln oder in Gelegen direkt an die Getreidekörner ab. Bis zu 200 Eier werden insgesamt abgelegt. Aus den rötlich-weißen Eiern geschlüpft, bohren sich die Larven in das Korn und entwickeln sich dort vor Entdeckung geschützt. Bei allen Getreidesorten außer dem Mais beherbergt ein Korn auch nur eine Larve. Diese ernährt sich vom Inneren des Korns und frißt sich kurz vor dem Erreichen des Verpuppungsstadiums ein Loch nach außen.

Im Larvenstadium wächst die Larve bis zu einer Länge von sechs Millimetern heran, bevor die Motte schlüpft. Der Körper ist weiß bis hellrötlich und der Kopf geht ins gelbliche. Die aus der Puppe geschlüpfte Motte lebt nur noch rund zwei Wochen und frisst in dieser Zeit nicht mehr.

In der heimischen Küche ist die Getreidemotte nur sehr selten anzutreffen. Sie benötigt eine beheizte Umgebung und zudem eine sogenannte Kornfeuchte von 9%. Die wenigsten Leute lagern aber solch ein Korn zuhause, so dass die Getreidemotte keine Lebensgrundlage hat.

Die Getreidemotte kann man mit Schlupfwespen vom Typ Trichogramma evanescens bekämpfen. Diese Schlupfwespe parasitiert die Eier der Motte, wie auch in diesem Artikel zu Lebensmittelmotten beschrieben.
Häufiger werde aber die Mehlmottenschlupfwespe (Habrobracon hebetor) und die Lagererzwespe (Lariophagus distinguendus) eingesetzt, da diese auch die Larven im Korn parasitieren.