Typische Fehler bei der Mottenbekämpfung

Wenn sich im Haushalt Motten eingenistet haben, ist dies meist sehr unangenehm. Ganz gleich, ob sich die kleinen Tiere in der Küche eingenistet haben oder Löcher in Kleidung fressen – sowohl die Lebensmittelmotte wie auch die Kleidermotte zählt zu den ungebetenen Gästen, die niemand in seiner Wohnung haben möchte. Dabei gestaltet sich die Bekämpfung der kleinen Tiere nicht immer einfach. Wo sie sich erst einmal in einer Wohnung festgesetzt haben, vermehren sie sich schnell. Durch ihre Körpergröße und ihre Flatterhaftigkeit sind die kleinen Tiere auch nur schwer einzufangen. Doch es gibt eine ganze Reihe von Methoden, mit der man die Tiere aus dem Haus vertreiben kann. Was für Möglichkeiten gibt es und mit welchen Problemen hat man eventuell zu kämpfen, wenn die Motten trotz Anwendung entsprechender Mittel nicht verschwinden?

Man unterscheidet Mittel zur Bekämpfung und Mittel zur Vorbeugung

Generell unterscheidet man zwischen Mitteln, die der Bekämpfung dienen einerseits und Mitteln zur Vorbeugung gegen Motten andererseits. Zu den Bekämpfungsmethoden zählen beispielsweise chemische Mittel oder Schlupfwespen. Zur Vorbeugung werden beispielsweise Lavendel oder bestimmte Öle verwendet. Obwohl es ein breites Spektrum von Methoden gibt, stellt sich der Erfolg bei der Bekämpfung von Motten oft nur langsam ein. Wenn die Motten sich dennoch weiter im Haus ausbreiten, kann dies verschiedene Ursachen haben. So kann es beispielsweise sein, dass schon zu viele Tiere im Haus sind und ein Mittel zur Vorbeugung nicht mehr hilft. Dann ist ein Bekämpfungsmittel notwendig. Falls sich der Erfolg bei der Bekämpfung nicht einstellt, kann dies aber auch mit bestimmten Fehlern oder einer falschen Anwendung zu tun haben. Es gibt ganz typische Fehler, die immer wieder dazu führen, dass die Techniken nicht ihre volle Wirkungskraft entfalten können. Dann können die Motten immer wieder im Haushalt auftauchen. Das muss nicht sein. Mit dem richtigen Wissen lassen sich die Tiere nämlich erfolgreich bekämpfen.

Es werden nur Mottenfallen aufgestellt

Viele Verbraucher greifen zu Mottenfallen, um die Tiere zu bekämpfen. Was die meisten nicht wissen: Alleine mit diesem Mittel lässt sich eine vorhandene Mottenplage nicht in den Griff bekommen. Die meisten gängigen Mottenfallen sind auch nicht zur umfassenden Bekämpfung entwickelt worden. Sie dienen vielmehr der Kontrolle. Mit der Mottenfalle werden lediglich männliche Tiere angezogen und gefangen. Die Falle fängt keine weiblichen Tiere und auch nicht deren Larven. Auch die Eier der Tiere werden von den Fallen nicht aufgefangen oder neutralisiert. Wo nur einige Mottenfallen aufgestellt werden, können sich die Tiere folglich problemlos weiter vermehren. Die Mottenfalle dient eigentlich dem Monitoring. Mit ihr kann lediglich festgestellt werden, ob im Haushalt Motten vorhanden sind. Falls das Ergebnis positiv ausfällt, muss zur Bekämpfung des Befalls ein anderes Mittel eingesetzt werden.

Es werden vorbeugende Maßnahmen statt Bekämpfungsmittel verwendet

Ein zweiter gängiger Fehler besteht in der Verwendung von Mottenschutzmitteln wie Lavendel, Mottenpapier oder Zedernholz. Diese Produkte bieten einen Mottenschutz, der als vorbeugende Maßnahme genutzt werden kann und auch von vielen Verbrauchern verwendet wird. Am bekanntesten dürften ohne Zweifel die kleinen Säckchen mit Lavendel sein, die viele Menschen in ihren Kleiderschränken aufbewahren. Das ist eine nützliche Maßnahme zur Vorbeugung. Falls sich die Tiere jedoch bereits in den eigenen vier Wänden fortpflanzen, hilft der Mottenschutz nicht mehr weiter. In diesem Fall sollten chemische Mittel zur Bekämpfung gewählt oder Schlupfwespen ausgesetzt werden. Sobald die Motten erfolgreich bekämpft wurden und aus der Wohnung verschwunden sind, können Verbraucher auch wieder zu Mitteln greifen, die der Vorbeugung dienen. Sie können dazu beitragen, dass sich die Motten so schnell nicht wieder in die Wohnung bewegen.

Mottenschutz im Kleiderschrank
Mottenschutz hilft nicht, wenn Motten bereits im Haus sind – © depositphotos.com @ Tolikoff

Es wurden die falschen Bekämpfungsmittel ausgewählt

Bei Lebensmittelmotten handelt es sich um andere Tiere als bei Kleidermotten. Entsprechend gibt es verschiedene Bekämpfungsmittel für beide Arten. Ein gängiger Fehler besteht darin, dass das falsche Mittel eingekauft wurde. Wenn die Lebensmittelmotten mit einem Mittel bekämpft werden, das für Kleidermotten gedacht ist, bleibt der Erfolg entsprechend oft aus. Umgekehrt ebenso. Falls Motten in der Wohnung fliegen, ist es daher wichtig, zu lokalisieren, wo die Motten herkommen und was sie fressen. Bei Löchern in der Kleidung ist die Mottenart schnell identifiziert. Auch eine Überprüfung der Lebensmittel in der Küche kann sinnvoll sein. In manchen Fällen kann es auch zum gleichzeitigen Befall durch beide Mottenarten kommen. Das bedeutet, das man in der Regel sowohl seine Kleidung wie auch Lebensmittel in der Küche kontrollieren sollten, falls die Tiere in der eigenen Wohnung gesichtet werden. Falls man nur wenige Tiere gesichtet hat, können Mottenfallen genutzt werden. Wie bereits beschrieben, erlauben diese ein Monitoring. Wenn sich auf der Falle Tiere finden, ist von einem Befall in der Wohnung auszugehen und müssen nur noch prüfen, ob es sich um die Lebensmittelmotte oder die Kleidermotte handelt.

 

Schlupfwespen wurden nur kurzfristig eingesetzt

Zu den effektivsten Mitteln gegen Motten zählen Schlupfwespen. Diese gehören zu den natürlichen Feinden der Motten. Sie fressen die Motten und verschwinden anschließend von selbst, wenn es keine Motten mehr gibt. Ein weiterer Vorteil dieser Methode besteht darin, dass es sich um eine biologisch schonende Bekämpfungsmethode handelt. So muss kein bisschen Chemie eingesetzt werden, um die Motten zu bekämpfen. Schlupfwespen lassen sich sowohl im Internet wie auch im Fachhandel günstig einkaufen. Bei der Anwendung dieser Methode ist eine sorgfältige Vorgehensweise jedoch von Bedeutung. Viele Verbraucher warten nicht alle Vermehrungszyklen der Motten ab. Das bedeutet, dass sich noch Eier in der Wohnung befinden. Wenn die Schlupfwespen verschwunden sind, können diese schlüpfen und es kann zu einer erneuten Mottenplage kommen. Es ist daher wichtig, die entsprechenden Schlupfzyklen zu berücksichtigen. Beim Einkauf von Schlupfwespen gibt es alle notwendigen Informationen dazu.

 

Lebensmittel wurden nicht ausreichend kontrolliert

Wenn sich Lebensmittelmotten in einem Haushalt ausgebreitet haben, müssen diese möglichst umfassend entfernt werden. Es reicht folglich nicht aus, alle fliegenden Tiere zu bekämpfen. Bei einem Befall ist eine umfassende Kontrolle aller Lebensmittel notwendig. Einer der gängigsten Fehler besteht darin, dass befallene Lebensmittel eingekauft wurden und unkontrolliert weiter im Schrank lagern. Diese bieten den Lebensmittelmotten eine ideale Grundlage, um sich zu verstecken und sich gut zu versorgen. Erst wenn die befallenen Lebensmittel alle aussortiert wurden, verschwinden auch die Motten wieder aus dem Haushalt. Es kann übrigens sehr hilfreich sein, für bestimmte Lebensmittel fest verschließbare Boxen zu haben. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Motten sich in den Lebensmitteln festsetzen können beziehungsweise aus diesen entweichen und sich allmählich ausbreiten.

Vorratsgläser mit Nudeln im Schrank
Werden frisch gekaufte Lebensmittel nicht kontrolliert, können Motten eingeschleppt werden – © depositphotos.com @ sumners

Verschwitzte Kleidung lockt Kleidermotten an

Ein weiterer Fehler, besteht im Aufhängen verschwitzter Kleidung. Viel Menschen hängen Kleidungsstücke ungewaschen auf, um diese beispielsweise auszulüften. Falls die Kleidung vorher verschwitzt wurde, lockt genau dies aber Kleidermotten an. Sie können den Geruch wahrnehmen und fühlen sich davon angezogen. Es bringt dann entsprechend wenig, einige Säckchen mit Lavendel auszulegen. Wenn die Tiere zugleich durch den Geruch in der Wäsche in großem Maße angezogen werden, werden sie sich schnell in der Wohnung festsetzen. Wer keine Motten in seiner Wohnung haben möchte, sollte verschwitzte Kleidung am besten möglichst schnell waschen. Gewaschene Kleidung zieht die Kleidermotten nicht in diesem Maße an.

Lebensmittel mit Lebensmittelmotten liegen offen im Küchenabfall

Auch ein anderer Fehler ist bei der Bekämpfung von Lebensmittelmotten weiter verbreitet, als man dies annehmen mag. Nicht selten werden befallene Lebensmittel in den Küchenabfall, Bioabfall oder Kompost geworfen. Falls dieser jedoch offen in der Küche steht, können die Tiere aus dem Müll herausfliegen und sich an anderer Stelle in der Küche festsetzen. Es ist daher sehr wichtig, dass befallene Lebensmittel in einer verschlossenen Tüte weggeworfen werden oder direkt aus dem Haus gebracht werden. Nur auf diese Weise wird eine nachhaltige Bekämpfung der Lebensmittelmotten ermöglicht.