Die Kleidermotte stammt aus der Familie der echten Motten und ist somit ein Schmetterling. Aufgrund ihrer unscheinbaren Färbung (meist dunkel, grau, braun) ist sie tagsüber in der Natur gut getarnt und gehört zu den Nachtfaltern. Ihr lateinischer Name ist „Tineola bisselliella“. Sie ist auf der ganzen Welt verbreitet.
Das Aussehen der Kleidermotte
Kleidermotten sind etwa sechs bis neun Millimeter groß und haben eine Flügelspannweite von 10 bis 15 Millimeter. Die Flügel der Kleidermotte sind bewimpert, ohne Zeichnung und spitz auf den Rücken gefaltet.
Je nach Art und Farbe der Nahrung kann sich die Farbe der Flügel hellgelb bis dunkelbraun glänzend verändern. Kleidermotten haben im Gegensatz zu anderen Motten keine dunklen Punkte oder Ränder auf den Flügeln.

Die Lebensweise von Kleidermotten
Die Motte lebt in der Natur in Vogel- und Tiernestern (Säugetiere). Hier ernährt sie sich von Tierhaaren.
In menschlichen Behausungen ist sie auf der ganzen Welt zu finden und als Schädling bekannt, denn die geschlüpfte Larve ernährt sich gerne durch alle möglichen Arten von Textilien. Hierzu gehören Kleidung, Polstermöbel, Teppiche, Wolle und vieles mehr.
Vorzugsweise in Wohnungen und Lagerräumen legt das erwachsene Weibchen seine 0,6 mm großen Eier (zwischen 50 und 250 Stück) in und auf Textilien ab. Hierbei sind dunkle Ecken (z.B. der Teppich unter dem Sofa) oder der Kleiderschrank besonders beliebt.
Nach etwa zwei Wochen schlüpfen aus den Eiern dann die Larven in Form von gelb-weißlichen Raupen. Je nach Entwicklung und Umwelteinflüsse dauert es zwischen 60 Tagen und mehreren Monaten, bis die Falter schlüpfen.
Somit sind unter besten Bedingungen bis zu 4 Generationen jährlich möglich, was so manche explosionsartige Vermehrung im Haushalt erklären kann.
Kleidermotten Schadwirkung
Den eigentlichen Schaden an den Textilien und Stoffen verursacht ausschließlich die fressende Larve. Die erwachsene Kleidermotte benötigt keine weitere Nahrung mehr.
Als Nahrung benötigt die Larve das Protein Keratin. Es findet sich in Wolle, Pelzen und Fellen. Künstliche Gewebe und pflanzliche Stoffe (Baumwolle) werden von den Raupen zwar gefressen, aber nicht verdaut. Papier und Holz tasten die Larven nicht an. Angesichts dessen ist alles Gewebe mit Wollanteil gefährdet.
Der Hauptschaden in einem mit Motten befallenen Zimmer wird an wollhaltigen Stoffen, aber auch an wenig bewegten, getragenen Textilien und benutzten Decken, etc., entstehen, da die Larve unter anderem Schweiß- und Schmutzrückstände bevorzugt.
In jedem Fall entstehen Löcher und kahle Stellen in den Geweben.
So erkennst du Kleidermotten
Wie bereits beschrieben, ist die Kleider- oder Textilmotte ein 6-9 mm großer Falter mit unscheinbaren hellgelben bis braunen Flügeln.
Fliegende Kleidermotten sind häufig abends in der Wohnung zu beobachten, da sie meistens erst mit der Abenddämmerung aktiv werden und nachtaktiv sind.
Charakteristisch für die Textilmotte ist der taumelnde, zappelnde Flug, der sehr auffällig ist. Lichtquellen werden, im Gegensatz zu anderen Nachtfaltern, von der Motte gemieden. Daran erkennst du Kleidermotten gut.
Hast du einen ersten Verdacht, dass deine Wohnung von Kleidermotten bevölkert wird und eventuell die ersten Kleidungsstücke befallen sind, so solltest du umgehend deine Kleidung und die Teppiche auf Fraß (Mottenfraß = Löcher) untersuchen. Diese Löcher werden von den Larven der Textilmotten erzeugt, die zur weiteren Entwicklung Nahrung benötigen.

Weiterhin kannst du einen Befall mit Kleidermotten erkennen, wenn du weiße, zarte Mottengespinste vorfindest. Diese finden sich häufig vor allem in Kleidung und Wäsche, die länger nicht bewegt wurden. Diese Gespinste sind feine, weiße Fäden oder sogar Kokon-ähnliche Gebilde, die hauchzart, zum Beispiel in Wäschefalten, liegen.

Die Mottenlarven selbst sehen wie folgt aus (stark vergrößert):

Häufig findet man bei der ersten Untersuchung der Kleidungsstücke und der Wäsche nicht unbedingt Spuren der Schädlinge.
Sofern du dir weiterhin unsicher bist, weil du z.B. keinen Mottenfraß gefunden, aber dennoch eine Motte gesehen hast, so solltest du gegebenenfalls eine oder mehrere Pheromonfallen für Motten (siehe Artikel „Kleidermotte – Bekämpfung„) aufstellen.
Mit einer Pheromonfalle kannst du einerseits die ungefähre Anzahl einer Population einschätzen. Andererseits kannst du gleichzeitig die Menge der Motten sofort etwas ausdünnen, da männliche Motten auf der Pheromonfalle kleben bleiben (Weibchen ignorieren hingegen die Lockstoffe).
Tipp: Besorge dir ruhig Mittel, die Motten abschrecken. Dazu zählen z.B. Säckchen mit Lavendel oder Zedernholz. Sofern es sich nur um ein bis zwei verirrte Motten in der Wohnung handelt, kannst du so womöglich verhindern, dass die Tierchen sich in Ihrer Kleidung oder sonstigen Wäsche niederlassen.
Weitere Informationen zur Pheromonfalle und ihrer korrekten Anwendung findest du hier.
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